Gross

Naturerleben

Gross

Text (Stand 28.09.23)
Tina Heger
Annette Voigt

Lektorat
Lea Musiolek
Christine Radomsky

Review
Margarita Berg
Lena Schlegel
Tanja Straka

Illustration
Joy Lohmann

Die Ausgangslage

Zu Beginn der 2020er Jahre waren Outdoor-Aktivitäten zwar sehr beliebt, aber wir konnten dabei vielfältige Natur nur eingeschränkt erleben. Sowohl in der Agrarlandschaft als auch im Wald dominierten Monokulturen.WBGU – Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen, Fischer, M., Fromhold-Eisebith, M., Grote, U., Matthies, E., Messner, D., Pittel, K., Schellnhuber, H. J., Schieferdecker, I., Schlacke, S., & Schneidewind, U. (2020). Landwende im Anthropozän: Von der Konkurrenz zur Integration. Hauptgutachten. (Hauptgutachten ISBN 978-3-946830-32-0) Daher war es kaum möglich, schöne, alte Bäume oder ‚wilde‘, sich frei entwickelnde Natur zu erleben. Abgesehen von einigen häufig vorkommenden Vogel- und Insektenarten waren auch wild lebende Tiere nur selten zu entdecken. In Schutzgebieten konnten wir Pflanzen und Tiere zwar in größerer Vielfalt sehen, ein intensives Erleben von Natur war dort aber wegen der zahlreichen Regelungen zum Schutz der Arten und Lebensräume ebenfalls schwierig. In den Städten waren Grünflächen selten, und zudem ungleich verteilt. Als Folge des verminderten direkten Kontakts mit wild lebenden Tieren und ungestörter Pflanzenwelt hatten viele von uns wenig Interesse für die Natur in ihrer Nähe.Soga, M., & Gaston, K. J. (2016). Extinction of experience: The loss of human–nature interactions. Frontiers in Ecology and the Environment, 14(2), 94–101. https://doi.org/10.1002/fee.1225

Das alles haben wir erkannt und gehandelt – mit einem großen politischen Kraftakt, der Deutschland von oben umkrempelte.

2040 – Wir haben schon viel erreicht

Weltweit leben viele Menschen ein Leben im Einklang mit der Natur, wie es NGOs und internationale Abkommen schon vor Jahrzehnten vorschlugen.Convention on Biological Diversity (CBD; 2010). COP 10 Decision X/2. Retrieved from Nagoya, Japan: https://www.cbd.int/doc/decisions/cop-10/cop-10-dec-02-en.pdf

Schon während der Verhandlungen über eine internationale Strategie zum Biodiversitätsschutz 2010 in Nagoya hat man sich auf die Vision geeinigt, ein Leben im Einklang mit der Natur zu erreichen. Als gemeinsames, globales Ziel hat man sich eine Welt im Jahre 2050 vorgestellt, in der die biologische Vielfalt wertgeschätzt, geschützt und wiederhergestellt ist und sie unter Aufrechterhaltung der Ökosystemleistungen, Bewahrung eines gesunden Planeten und Bereitstellung der für alle Menschen wesentlichen Vorteile nachhaltiger genutzt wird. CBD Convention for Biological Diversity. (2010). COP 10 Decision X/2. CBD Convention for Biological Diversity / UNEP UN Environmental Programme. https://www.cbd.int/doc/decisions/cop-10/cop-10-dec-02-en.pdf CBD Convention for Biological Diversity. (2020). Update of the Zero Draft of the Post-2020 Global Biodiversity Framework. (p. 9). CBD Convention for Biological Diversity / UNEP UN Environmental Programme. https://www.cbd.int/doc/c/3064/749a/0f65ac7f9def86707f4eaefa/post2020-prep-02-01-en.pdf

Wir engagieren uns für ein nachhaltiges Miteinander von Mensch und Natur. Es ist inzwischen Konsens, dass Natur uns nützt und auch einen Wert an sich hat, und dass Tiere Rechte haben. Wir wollen die Leistungen der Natur für uns Menschen nicht als selbstverständlich betrachten, sondern wollen auch etwas zurückgeben. Zudem diskutieren wir, ob und wie es möglich ist, die Spaltung zwischen Natur und Mensch zu überwinden, und Tiere als Subjekte anzuerkennen.

Derzeit gibt es vielfältige, radikale Visionen eines neuen Umgangs mit Natur im Allgemeinen und vor allem mit Tieren. Beispiele sind die Diskurse der Human-Animal Studies (zum Beispiel in Jaeger, F. (Ed.). (2020). Menschen und Tiere: Grundlagen und Herausforderungen der Human-Animal Studies. J.B. Metzler. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05625-2), die Beiträge des Schweizer Professors für Tierethik Markus Wild (zum Beispiel Wild, M. (2013). Der Mensch und andere Tiere. Für eine zoologische Wende in der philosophischen Anthropologie (K. P. Liessmann, Ed. 16) oder die politischen Kunstprojekte von Club Real (https://www.clubreal.de/politiknatur/jdn/) oder von Hartmut Kiewert (https://hartmutkiewert.de/).

Diese Lebenseinstellungen prägen unseren Alltag und unsere Entscheidungen, wie wir produzieren, wirtschaften und politisch handeln. Heute berücksichtigen wir ganz selbstverständlich bei allen Entscheidungen und Nutzungen von Anfang an ihre Auswirkungen auf die Natur. Überall bauen wir so, dass es Tieren nicht schadet (zum Beispiel durch die Vermeidung von Vogelschlag). Wir sorgen dafür, dass unsere Gebäude auch Lebensraum für wildlebende Tiere bieten und wir zum Beispiel mit Füchsen, Wildbienen und Fledermäusen als Nachbarn leben können.

Allein in Deutschland sterben etwa 100Mio. Vögel pro Jahr an verglasten Fassaden (Länderarbeitsgemeinschaft der Vogelschutzwarten LAG VSW Länderarbeitsgemeinschaft der Vogelschutzwarten (LAG VSW). (2017). Der mögliche Umfang von Vogelschlag an Glasflächen in Deutschland – eine Hochrechnung. Berichte zum Vogelschutz, 53/54(2017), 63–67. https://www.berlin.de/sen/uvk/_assets/natur-gruen/naturschutz/artenschutz/freilandartenschutz/lag_vsw_2017_vogelschlag_bzv-53-54.pdf LAG VSW Länderarbeitsgemeinschaft der Vogelschutzwarten. (nodate). Vermeidung von Vogelverlusten an Glasscheiben – Bewertungsverfahren zur Abschätzung der Gefährdung von Vögeln durch Kollisionen an Glasscheiben. – Beschluss 19/01, lektorierte Fassung vom 14.2.2019. // Vermeidung von Vogelverlusten an Glasscheiben. Bewertung des Vogelschlagrisikos an Glas. Beschluss 21/01 (ersetzt den Beschluss 190/1). http://www.vogelschutzwarten.de/positionen.htm). Der BUND und der NABU informieren zum Thema Vermeidung von Vogelschlag auf ihren Internetseiten: https://www.bund.net/bund-tipps/detail-tipps/tip/vogelschlag-was-tun-dagegen/; https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/gefaehrdungen/11932.html.

Zudem könnten Methoden wie Animal-Aided Design dabei helfen, den Schutz und die Förderung von wildlebenden Tieren und Stadtplanung auf lokaler Ebene miteinander in Einklang zu bringen. Die Grundidee von Animal-Aided Design besteht darin, das Vorkommen von Tieren in den Planungsprozess, sei es Neuplanungen oder Sanierungen von Gebäuden oder die Gestaltung von Freiflächen, zu integrieren. Siehe https://animal-aided-design.de/.

Weil der Staat Biodiversität flächendeckend förderte, können wir nun überall vielfältige Natur erleben: Agrarlandschaften und Wälder sind strukturreich und bieten vielen Arten Lebensraum. Durch die staatlichen Maßnahmen, die Vernetzung von Habitaten und die vielen Schutzgebiete erholen sich viele Artbestände. So beobachten wir heute mit etwas Glück sogar große wildlebende Tiere wie Elche, Luchse oder Wölfe.

VERWEIS: „Land- und Süßwasserökosysteme“, „Landnutzungswandel und Böden“ und „Vielfalt des Lebens“ – Zukunftsbild Groß.

Laut einer Umfrage von 2019 wünschen sich Menschen heute schon mehr wilde Natur. BMU Bundesministerium für Umwelt Naturschutz und nukleare Sicherheit, Schleer, C., Reusswig, F., & Wisniewski, N. (2020). Naturbewusstsein 2019. Bevölkerungsumfrage zu Natur und biologischer Vielfalt (Broschüre, Nr. 10053)

VERWEIS: „Wohnen“

Städtische Natur wurde immer attraktiver, vielfältiger und artenreicher, da wir Freiräume gezielt planten, Bürger:innen an der Gestaltung beteiligten und natürliche Entwicklung zuließen. Die Verkehrswende machte es möglich, ehemalige Verkehrsflächen auch als barrierefreie Natur- und Freizeiträume zu gestalten. Wir haben durch Gebäude- und Straßenbegrünung, Flächenentsiegelung (zum Beispiel Entfernen von Beton- oder Asphaltdecken) sowie Rückbau von Gewässerverbauung nicht nur Naturgefahren (Hitzetage, Überflutungen) gemindert, sondern auch viele ruhige grüne Oasen mit sauberer Luft und angenehmem Mikroklima, artenreiche Habitate sowie für alle zugängliche, saubere Gewässer geschaffen. Viele Bewohner:innen der dichten Innenstädte nutzen Mieter:innen- und Gemeinschaftsgärten; auch Flächen mit „Stadtwildnis“, die sich selbst überlassen wurden, sind sehr beliebt. Viele Menschen kommen hier gerne zusammen und fühlen sich auch sicher.

VERWEIS: „Landnutzungswandel und Böden“

Bereits heute gibt es zahlreiche lokale, nationale und internationale Initiativen, Städte in großem Umfang zu begrünen (siehe zum Beispiel https://de.thegreencity.eu/; https://www.biophiliccities.org/; https://natura-net.org/). Große Hoffnung wird hierbei in „nature-based solutions“ gesetzt: Lösungen für sozialökologische Herausforderungen, die von der Natur inspiriert und unterstützt werden, die kosteneffizient sind, gleichzeitig ökologische, soziale und wirtschaftliche Vorteile bieten und zum Aufbau von Resilienz beitragen. Solche Lösungen bringen durch lokal angepasste, ressourceneffiziente und systemische Interventionen mehr und vielfältigere Natur in Städte-, Kultur- und Meereslandschaften (https://ec.europa.eu/…). Beispiele sind Gründächer, begrünte Fassaden (zum Beispiel https://gruenwand.com/), „Regengärten“ und Wasserrückhaltezonen mit naturnaher Vegetation. European Commission – Directorate-General for Research and Innovation. (2015). Towards an EU Research and Innovation policy agenda for Nature-Based Solutions & Re-Naturing Cities. Final Report of the Horizon 2020 Expert Group on “Nature-Based Solutions and Re-Naturing Cities” (full version) (Final Report ISBN 978-92-79-46051-7 doi: 10.2777/765301)
Untersuchungen zeigen, dass die Interaktion von Menschen mit Wildnis in der Stadt bewirken kann, dass Menschen sich nicht mehr anderen Lebewesen übergeordnet fühlen. Lev, E., Kahn, P. H., Chen, H., & Esperum, G. (2020). Relatively Wild Urban Parks Can Promote Human Resilience and Flourishing: A Case Study of Discovery Park, Seattle, Washington. Frontiers in Sustainable Cities, 2(2). https://doi.org/10.3389/frsc.2020.00002. Unübersichtliche öffentliche Grünräume können jedoch das Auftreten von Belästigungen und Bedrohungen erhöhen oder auch die empfundene Sicherheit beeinträchtigen. Das Wohlbefinden und Sicherheitsempfinden im öffentlichen Freiraum ist stark davon abhängig, welche Erfahrung die Besucher:innen mitbringen, und kann sich nach Geschlecht, Herkunft, Alter, Sexualität, Behinderung und wirtschaftlichem Status unterscheiden. Hahne, M., Hempel, L., Pelzer, R., Hempel, L., & Pelzer, R. (2020). (Un-)Sicherheitsgefühle und subjektive Sicherheit im urbanen Raum (Broschüre Nr. 70, Heft 2, / ISSN 1617 – 0253)
Für viele Menschen mit Behinderungen ist der Zugang zur Natur mit einer Vielzahl von Barrieren verbunden. Barrierefreie Natur ist für alle Menschen ohne fremde Hilfe zugänglich. Dazu tragen Rampen, aber auch Schilder in leichter Sprache, Videos in Gebärdensprache, Braille-Beschriftungen oder Audioinformationen bei. (https://www.nature-without-barriers.eu/de/unser-projekt.html)

An manchen Orten werden bereits Fließgewässer wieder rückgebaut und damit den Stadtbewohner:innen zugänglich gemacht, wie beispielsweise die Isar in München oder die Ruhr (https://www.umweltbundesamt.de/ruhr…).

Naturkapital Deutschland – TEEB, Ökosystemleistungen in der Stadt – Gesundheit schützen und Lebensqualität erhöhen (2016). Kowarik, I., Bartz, R., Brenck, M., & Naturkapital Deutschland – TEEB DE (Eds.). (2016). Ökosystemleistungen in der Stadt: Gesundheit schützen und Lebensqualität erhöhen. Naturkapital Deutschland – TEEB DE

In der Stadt leben wir mit wildlebenden Tieren in einer Gemeinschaft und berücksichtigen ihre Bedürfnisse bei Planungen und Bauvorhaben so wie unsere eigenen. Wir entwickeln immer bessere Methoden, möglichen Konflikten vorzubeugen, und haben beispielsweise gelernt, Fassadenbegrünung so zu gestalten, dass sie nicht zu Insektenplagen führt. Wir achten darauf, dass wir durch unser Verhalten keine Tiere anlocken, die problematisch sein könnten (wie zum Beispiel Ratten). Wir genießen das Zusammenleben mit wildlebenden Tieren und viele von uns haben auch Insekten und Spinnen schätzen gelernt.

Neue Ansätze für das Wildtiermanagement, wie Koexistenzmanagement, Convivial Conservation, Nature-Based Thinking, zielen auf eine Koexistenz von Menschen und wildlebenden Tieren ab. Auf ihrer Grundlage wird versucht, Praktiken zu entwickeln, die ermöglichen, dass Menschen und Tiere im selben Raum leben und ihre Bedürfnisse und Interessen weitgehend befriedigen können, ohne ernsthafte gegenseitige Bedrohung oder Konkurrenz um Ressourcen (zum Beispiel Büscher, B., & Fletcher, R. (2019). Towards Convivial Conservation. Conservation and Society, 17(3), 283. https://doi.org/10.4103/cs.cs_19_75 Frank, B., Glikman, J. A., & Marchini, S. (2019). Human–Wildlife Conflicts and the Need to Include Coexistence (pp. 1–19). Cambridge University Press. https://doi.org/10.1017/9781108235730.004.)
In jüngster Zeit wächst das Interesse an urbaner Wildnis und dem Verhältnis von Menschen und wildlebenden Tieren in der Stadt Soulsbury, C. D., White, P. C. L., Soulsbury, C. D., & White, P. C. L. (2015). Human–wildlife interactions in urban areas: A review of conflicts, benefits and opportunities. Wildlife Research, 42(7), 541–553. https://doi.org/10.1071/WR14229, auch seitens der Planungswissenschaften. Holmberg, T. (2015). Urban Animals: Crowding in zoocities. Routledge. https://books.google.de/books/about/Urban_Animals.html?id=uJysBwAAQBAJ&redir_esc=y Voigt, A., Hauck, T. E., Hennecke, S., & Reinert, W. (2020). Wilde Urbaniten In: Sub\urban Bd. 8 / Heft 1/2 (2020-04-24) , S. 253-262. sub\urban, Bd. 8(Heft 1/2 (2020-04-24)), 253–262. https://doi.org/10.17170/kobra-202005281296 In Stadtökologie, Stadt- und Freiraumplanung wurden Ansätze entwickelt (zum Beispiel „Wildlife Inclusive Urban Design“ und „Animal-Aided Design“), durch die auf verschiedenen stadtplanerischen Maßstabsebenen das Vorkommen von wildlebenden Tieren in der Stadt mit einbezogen und gefördert werden soll. Hauck, T. E., Weisser, W. W., Menzinger, M., Schelle, R., & Hausladen, G. (2015). Animal-Aided Design AAD (T. E. Hauck & W. W. Weisser, Eds.). TUM Technische Universität München. https://www.zsk.tum.de/index.php?id=57&L=0 Parris, K. M., Amati, M., Bekessy, S. A., Dagenais, D., Fryd, O., Hahs, A. K., Hes, D., Imberger, S. J., Livesley, S. J., Marshall, A. J., Rhodes, J. R., Threlfall, C. G., Tingley, R., van der Ree, R., Walsh, C. J., Wilkerson, M. L., & Williams, N. S. G. (2018). The seven lamps of planning for biodiversity in the city. Cities, 83, 44–53. https://doi.org/10.1016/j.cities.2018.06.007 Apfelbeck, B., Snep, R. P. H., Hauck, T. E., Ferguson, J., Holy, M., Jakoby, C., Scott MacIvor, J., Schär, L., Taylor, M., & Weisser, W. W. (2020). Designing wildlife-inclusive cities that support human-animal co-existence. Landscape and Urban Planning, 200, 103817. https://doi.org/10.1016/j.landurbplan.2020.103817
Diese Ansätze wollen die Abgrenzung urbaner Tierräume in Form von Schutzgebieten, Biotopen etc. von der bebauten Matrix der Stadt überwinden und räumliche Planung so erweitern, dass der Schutz und die Förderung des Vorkommens von wildlebenden Tieren gesamtstädtisch in die jeweiligen Planungsprozesse integriert werden können. Die bisher allein für Menschen gebauten Räume sollen zu Ko-Habitaten erweitert werden.

Durch immer mehr attraktive Naturräume, auch in der Nähe von Wohngebieten, haben weniger Menschen das Bedürfnis, Naturschutzgebiete zu besuchen. Da wir heute mehr über Natur wissen und respektvoll mit ihr umgehen, können wir die bislang streng geschützten Gebiete auf vielfältige Weise entdecken.

Schutzgebiete sind zwar notwendig für die Erhaltung und Förderung von Land-, Meeres- und Süßwasserökosystemen; der Ausschluss jeglicher Nutzung hat aber auch nachteilige Auswirkungen. Insbesondere können eine Verweigerung von Zugang zu „Natur“ und ein Verbot insbesondere von traditionellen Nutzungsformen zu einem Verlust von kultureller Identität führen. Dies kann die bestehende Entfremdung der Menschen von Natur weiter vorantreiben. Schutzgebietsausweisungen können zudem bestehende Ungerechtigkeiten weiter manifestieren. Armitage, D., Mbatha, P., Muhl, E.-K., Rice, W., & Sowman, M. (2020). Governance principles for community-centered conservation in the post-2020global biodiversity framework. Conservation Science and Practice, 2(2), e160. https://doi.org/10.1111/csp2.160 Büscher, B., & Fletcher, R. (2020). The Conservation Revolution: Radical Ideas for Saving Nature Beyond the Anthropocene (p. 224). Verso Books..
Einige Autor:innen argumentieren, dass das „Erleben der Natur“ notwendig ist, um Interesse und Unterstützung für den Naturschutz zu wecken; umgekehrt kann ein „Aussterben von Erfahrungen“ Pyle, R. M., & Louv, R. (2011). The Thunder Tree: Lessons from an Urban Wildland. Oregon State University Press. Miller, J. R. (2005). Biodiversity conservation and the extinction of experience. Trends in Ecology & Evolution, 20(8), 430–434. https://doi.org/10.1016/j.tree.2005.05.013 die breite Unterstützung für den Naturschutz untergraben. Das Aussterben von Erfahrungen durch die Verringerung der Häufigkeit und der Qualität der Gelegenheiten zur Interaktion mit der Natur kann sowohl durch den Verlust von Lebensraum und biologischer Vielfalt Soga, M., & Gaston, K. J. (2016). Extinction of experience: The loss of human–nature interactions. Frontiers in Ecology and the Environment, 14(2), 94–101. https://doi.org/10.1002/fee.1225 als auch durch Betretungs- und Nutzungsverbote zustande kommen.

Diese Naturerlebnisse verstärken das Bedürfnis nach einem Leben im Einklang mit der Natur und fördern die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen sehr. Konflikte mit wildlebenden Tieren versuchen wir heute bedacht und mit Rücksicht auf die Lebensqualität der Tiere zu lösen; wirtschaftliche Schäden werden vom Staat ausgeglichen. Wir lernen zunehmend, die positiven Seiten des Zusammenlebens mit wildlebenden Tieren zu sehen.

Forscher:innen konzentrieren sich auch heute schon zunehmend nicht mehr so stark auf die Konflikte zwischen Menschen und wild lebenden Tieren, sondern auf die positiven Aspekte im Zusammenleben. Buijs, A., & Jacobs, M. (2021). Avoiding negativity bias: Towards a positive psychology of human-wildlife relationships. Ambio, 50(2), 281–288. https://doi.org/10.1007/s13280-020-01394-w

Zeit in der Natur zu verbringen und wildlebende Tiere zu erleben, wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus. White, M. P., Alcock, I., Grellier, J., Wheeler, B. W., Hartig, T., Warber, S. L., Bone, A., Depledge, M. H., & Fleming, L. E. (2019). Spending at least 120 minutes a week in nature is associated with good health and wellbeing. Scientific Reports, 9(1), 7730. https://doi.org/10.1038/s41598-019-44097-3 Auch Stadtnatur hat diesen Effekt: „Natur in der Stadt wirkt sich auf die psychische und physische Gesundheit positiv aus. Sie führt dazu, dass die Wohnumgebung als angenehmer bewertet wird und die Wohn- und Lebenszufriedenheit sowie das Wohlbefinden steigen.“ Naturkapital Deutschland – TEEB (UFZ Helmholtz Zentrum für Umweltforschung), Hansjürgens, B., Brenck, M., Dietrich, K., Moesenfechtel, U., Ratte, C., Ring, I., Schröter-Schlaack, C., & Schweppe-Kraft, B. (2016). Ökosystemleistungen in ländlichen Räumen—Grundlage für menschliches Wohlergehen und nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung. (ISBN: 978-3-944280-25-7) Siehe auch Fuller, R. A., Irvine, K. N., Devine-Wright, P., Warren, P. H., & Gaston, K. J. (2007). Psychological benefits of greenspace increase with biodiversity. Biology Letters, 3(4), 390–394. https://doi.org/10.1098/rsbl.2007.0149 Sandifer, P. A., Sutton-Grier, A. E., & Ward, B. P. (2015). Exploring connections among nature, biodiversity, ecosystem services, and human health and well-being: Opportunities to enhance health and biodiversity conservation. Ecosystem Services, 12, 1–15. https://doi.org/10.1016/j.ecoser.2014.12.007 speziell für Tiere in der Stadt). Aktuelle Studien zeigen, dass die Lebens-Zufriedenheit von Menschen größer ist in Gegenden mit einer größeren Vielfalt an Vögeln Methorst, J., Rehdanz, K., Mueller, T., Hansjürgens, B., Bonn, A., & Böhning-Gaese, K. (2021). The importance of species diversity for human well-being in Europe. Ecological Economics, 181, 106917. https://doi.org/10.1016/j.ecolecon.2020.106917 und dass in Stadtvierteln mit mehr Straßenbäumen weniger Menschen an Depression erkranken. Marselle, M. R., Bowler, D. E., Watzema, J., Eichenberg, D., Kirsten, T., & Bonn, A. (2020). Urban street tree biodiversity and antidepressant prescriptions. Scientific Reports, 10(1), 22445. https://doi.org/10.1038/s41598-020-79924-5 Zudem wird oft pädagogisch argumentiert, dass gerade für Kinder in der Stadt der Kontakt mit Tieren, Pflanzen und „Natur“ wichtig ist, um als Erwachsene einen positiven Naturbezug zu haben. Turner, W. R., Nakamura, T., & Dinetti, M. (2004). Global Urbanization and the Separation of Humans from Nature. BioScience, 54(6), 585–590. https://doi.org/10.1641/0006-3568(2004)054[0585:GUATSO]2.0.CO Soga, M., & Gaston, K. J. (2016). Extinction of experience: The loss of human–nature interactions. Frontiers in Ecology and the Environment, 14(2), 94–101. https://doi.org/10.1002/fee.1225a

Auch in Städten gibt es vielfältige Initiativen, die sich dafür einsetzen, dass Naturerleben in der Stadt möglich ist. So können sich Kommunen für das Label „Stadtgrün Naturnah“ bewerben (https://www.stadtgruen-naturnah.de/home/), und es gibt einen „Naturstadt“-Wettbewerb (https://www.wettbewerb-naturstadt.de/). Die Stadt London hat sich zum Beispiel 2019 als Nationalparkstadt (https://www.nationalparkcity.london/) deklariert.
Spannend ist auch das Projekt der Annalinde in Leipzig: eine Minipodcast-Reihe „Kulturelle Kräuterporträts“, in der Bewohner:innen der Stadt Leipzig zu Wort kommen: 20 Menschen aus verschiedenen Ländern, 20 Perspektiven auf Kräuter und 20 Lebensgeschichten (https://annalinde-leipzig.de/de/blog/kraeuterportraits/)

Die Maßnahmen, die uns auf den Weg brachten

Das neue Naturbewusstsein konnte sich ausbilden, weil sich verschiedene positive Entwicklungen gegenseitig verstärkt haben. Während der Corona-Pandemie haben wir mehr und mehr erkannt, wie wichtig Natur und Freiräume in unserer direkten Umgebung sind. BMU Bundesministerium für Umwelt Naturschutz und nukleare Sicherheit, Schleer, C., Reusswig, F. A., & Wisniewski, N. (2021). Jugend-Naturbewusstsein 2020 (Broschüre, Nr. 16017) Menschen aller Altersgruppen begannen, sich mehr für die Natur zu interessieren und etwas über Tier- und Pflanzenarten zu lernen. Naturerleben wurde immer häufiger als „Glücksmöglichkeit“ entdeckt, gerade auch von Menschen in beschränkten und beengten Verhältnissen.

Weite Teile der Bevölkerung wünschen sich bessere Artenkenntnis; sie würden diese gerne direkt in der Natur erlernen (jüngere Menschen auch mit Hilfe von Apps etc.), und wünschen sich das auch als wichtigen Teil der Schulausbildung. BMU Bundesministerium für Umwelt Naturschutz und nukleare Sicherheit, Schleer, C., Reusswig, F., & Wisniewski, N. (2020). Naturbewusstsein 2019. Bevölkerungsumfrage zu Natur und biologischer Vielfalt (Broschüre, Nr. 10053)
Eine großangelegte Umfrage speziell unter Jugendlichen zwischen 14 und 17 Jahren hat gezeigt, dass Natur für die Mehrheit (66%) der Jugendlichen eine große persönliche Bedeutung hat und zu einem guten Leben dazu gehört. Die Corona-Krise hat hier verstärkend gewirkt: Gut der Hälfte der Jugendlichen (52%) ist während dieser Zeit die Natur wichtiger geworden. BMU Bundesministerium für Umwelt Naturschutz und nukleare Sicherheit, Schleer, C., Reusswig, F. A., & Wisniewski, N. (2021). Jugend-Naturbewusstsein 2020 (Broschüre, Nr. 16017)

Wir änderten nach und nach sehr stark unseren Konsum. Immer mehr Bürger:innen ernährten sich vegetarisch und vegan, kauften lokal und achteten auf nachhaltige Materialien und transparente Lieferketten. Eine neue Ästhetik entwickelte sich: Produkte aus Naturmaterialien wurden immer beliebter.

VERWEIS: „Ernährung“, „Landnutzung und Böden“

Da sich unsere Gesellschaft durch die Corona-Krise und Klimawandel-bedingte Katastrophen eindeutig bewusst geworden war, welchen Einfluss sie auf den Planeten hat, brachten wir einige entscheidende Maßnahmen auf den Weg:

01 – Biodiversitätsschutz als gemeinsame Aufgabe: Wir konnten durchsetzen, dass Ökolog:innen, Naturschützer:innen, Naturerlebende und Andere in der Stadtentwicklung und Landnutzungsplanung an Entscheidungsprozessen beteiligt wurden. Immer mehr Menschen verabschiedeten sich von der Überzeugung, dass Natur nur in unberührten Schutzräumen, fernab vom Menschen, erhalten werden kann oder soll. Wir haben auch erkannt, dass Nutzung Lebensräume schaffen kann, und dass Natur nicht nur langfristigen Schutz braucht, sondern auch temporäre Lebensräume und Lebensstätten wertvoll sind. So haben wir Naturschutz beim Bauen und bei der Rohstoffgewinnung integriert („Natur auf Zeit“, siehe https://www.nabu.de/news/2020/08/28465.html). Auch die Politik hat die Dringlichkeit der Biodiversitätskrise erkannt. Die vielen internationalen Rufe nach einem Wandel haben Anfang der 2020er Jahre auch in Deutschland zu einem politischen Umdenken geführt.

Berlin hat bereits 2012 eine „Strategie zur Biologischen Vielfalt“ verabschiedet, die unterschiedliche Ansatzpunkte aufzeigt, wie „vielfältige Natur“ in einer modernen, lebenswerten Metropole gefördert werden kann. Die Strategie nimmt bewährte Naturschutzziele auf, geht aber auch darüber hinaus, indem sie viele Schnittstellen zu urbanen Landnutzungen und zum gesellschaftlichen Leben in der Stadt aufzeigt. (https://www.berlin.de/sen/uvk/natur-und-gruen/biologische-vielfalt/)

02 – Umgestaltung der Städte: Die Verkehrswende nahm ihren Lauf, sodass wir viele ehemalige Parkplätze und Straßen umgestalten konnten und damit Natur in die Stadt holten. In Siedlungen gibt es zunehmend Mieter:innen- und Dachgärten für den Anbau von Gemüse und Obst. Wir begrünten unsere Fassaden und ließen Teile unserer Gärten verwildern. Wir erlebten, wie diese Begrünung der Städte die Aufheizung der Innenstädte im Sommer bremste, für saubere Luft sorgte und unsere Lebensqualität erhöhte. Die verstärkte Verwendung der sogenannten nature-based solutions (zum Beispiel begrünte Regenrückhaltebecken entlang der Straßen) wirkte sich positiv auf Klima und Artenvielfalt aus und verdeutlichte uns gleichzeitig die Bedeutung der Natur. So konnten wir an immer mehr Orten Natur im Alltag erleben, ohne weit fahren zu müssen.

Urbane Grünstrukturen reduzieren durch ihre nächtliche Kaltluftproduktion urbane Wärmeinseln, und Allee- und Parkbäume spenden Kühle durch ihren Schatten und ihre Verdunstungskühlung. Fassaden- und Dachbegrünung wirken dämmend, im Sommer sowie im Winter. Außerdem kann städtische Vegetation durch das Binden von Schadstoffen aus der Umgebungsluft direkt zur Verbesserung der Luftqualität beitragen, und einen substanziellen Beitrag zur Lärmminderung leisten. Naturkapital Deutschland – TEEB (UFZ Helmholtz Zentrum für Umweltforschung), Hansjürgens, B., Brenck, M., Dietrich, K., Moesenfechtel, U., Ratte, C., Ring, I., Schröter-Schlaack, C., & Schweppe-Kraft, B. (2016). Ökosystemleistungen in ländlichen Räumen—Grundlage für menschliches Wohlergehen und nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung. (ISBN: 978-3-944280-25-7).

VERWEIS: Link zu den „Groß“-Facetten „Mobilität“, „Verkehrssysteme“ und „Wohnen“

Die Plattform „Mundraub“ arbeitet mit Kommunen und Unternehmen zusammen, um mithilfe einer weltweiten Karte Fundorte von frei zugänglichen und nutzbaren Wildkräutern und Obst aufzuzeigen und in der Gesellschaft ein nachhaltiges und gemeinschaftliches Verständnis für die Bedeutung der essbaren Landschaft zu schaffen (https://mundraub.org/). Nutzer:innen können sich an diesem Projekt beteiligen, indem sie Standorte von essbaren Pflanzen teilen oder sich bei der Pflege von Obstbäumen zum Beispiel in Parks oder an Straßen engagieren.

03 – Förderung eines intensiveren und nachhaltigeren Verhältnisses zur Natur: Die Bundesregierung startete gezielte Werbe-Kampagnen unter dem Motto „Wir mit Natur“ und investierte in die Entwicklung und Umsetzung neuer Lehrformen für Schulen und Erwachsenenbildung. Diese Programme betonten die positive Wirkung, die Natur auf uns Menschen hat, und die Wichtigkeit von Naturerleben als Bestandteil eines „Guten Lebens“. Unsere Naturverbundenheit verstärkte sich so.

In seinem globalen Zustandsbericht identifiziert der Weltbiodiversitätsrat die „Einbeziehung diverser Facetten menschlichen Wohlergehens“ als den wichtigsten Interventionspunkt. IPBES Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services, Díaz, S., Settele, J., Brondízio, E., Ngo, H. T., Guèze, M., Agard, J., Arneth, A., Balvanera, P., Brauman, K. A., Butchart, S. H. M., Chan, K. M. A., Garibaldi, L. A., Ichii, K., Liu, J., Subramanian, S. M., Midgley, G. F., Miloslavich, P., Molnár, Z., … Zayas, C. N. (2019). Summary for policy makers of the global assessment report on biodiversity and ecosystem services of the Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services (IPBES Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services, Ed.}, deutsche Kurzfassung: Die englische Originalfassung, „embrace various visions of a good life”, macht noch deutlicher, worauf es ankommt: Wenn die breite Mehrheit der Bevölkerung für sich erkennt, dass das Erleben vielfältiger Natur ein wesentlicher Bestandteil eines „guten Lebens“ ist, kann die große Transformation erfolgreich werden. Heger, T. (2020). Relationale Umweltethik als Schlüssel zur Überwindung der globalen Biodiversitätskrise. Natur und Landschaft, 95, 372–374. https://doi.org/10.17433/8.2020.50153831.372-374

Die aktuelle Initiative Wildnisstadt Berlin will die „National Park City“-Bewegung in Berlin anstoßen. Ihr Ziel ist es, städtische Umwelt grundsätzlich als geschützt und geschätzt anzuerkennen. (https://storymaps.arcgis.com/stories/…).

Immer mehr Gemeinden versuchten, natürliche Kreisläufe zu nutzen, lokale Kreisläufe zu schließen und dies auch für uns Bürger:innen sichtbar zu machen.

Dezentrale Kompostierung durch „Wurmhotels“ in Amsterdam; https://wormenhotel.nl/nieuws/blije-buren/

Besonders wirksam waren die vielfältigen Angebote an Aktionen, die, auch mit digitaler/multimedialer Hilfe, Naturerleben ermöglichen und die kulturell und individuell unterschiedlichen Zugänge zur Natur berücksichtigen (zum Beispiel beobachten, bestimmen, nutzen, Pilze oder Kräuter sammeln und essen, gärtnern, schützen, durchwandern, schwimmen, paddeln, sich treffen, picknicken, grillen, aber auch spirituelle, transzendente oder meditative Zugänge). Dazu gehört auch – trotz anhaltender Diskussionen – die Jagd, deren Rahmenbedingungen wir demokratisch, auf ökologischem Wissen und ethischen Überlegungen basiert ausgehandelt haben.

Die digitalen Möglichkeiten, Naturerfahrungen zu machen und Umweltwissen zu erlangen, nehmen stark zu. Immer mehr Menschen lassen sich von GPS-Daten durch Nationalparke lotsen, verfolgen von Zuhause aus über Animal Tracker mobile Tierarten wie Zugvögel, Haie oder Wale, nutzen Apps zur Bestimmung von Tier- und Pflanzenarten, Vogelstimmen oder Sternbildern. Durch den vermehrten Einsatz digitaler Anwendungen sollen vor allem technikaffine Menschen in die Natur gelockt werden. umministeriumfuerumweltklimaundenergiewirtschaftbaden-wuerttemBerg, C. (2020). Ist Nachhaltigkeit utopisch? Wie wir Barrieren überwinden und zukunftsfähig handeln. oekom Verlag. https://www.oekom.de/buch/ist-nachhaltigkeit-utopisch-9783962381851

– Derzeit gibt es viele Angebote zur Naturerfahrung in Nationalparken, aber auch in der Stadt. Beispiele sind der „Lange Tag der StadtNatur“, Berlin, und das Projekt „Naturbegleiter“ in Berlin (https://www.stiftung-naturschutz.de/veranstaltungen/die-naturbegleiter/was-machen-die-naturbegleiter).
– Das Bundesamt für Naturschutz hat einen Leitfaden zur Gestaltung von Naturerfahrungsräumem für Kinder erstellt (https://www.bfn.de/sites/default/files/2021-09/NER_Leitfaden.pdf).
– Es gibt verschiedene Apps zum Bestimmen von Pflanzen und Tieren, wie zum Beispiel die „Naturblick App“ des Berliner Naturkundemuseums, „FLORA incognita“, „PlantNet“, „Picture This“, vom NABU die „Vogelwelt“ und „Insektensommer“, zum Pilze bestimmen den „Pilzator” beziehungsweise „Pilz Erkenner“ oder „Meine Pilze“ und viele mehr.
– Über das App-Format werden auch Wandertouren angeboten: zum Beispiel die Nationalpark Hunsrück-Hochwald App als digitaler Parkführer oder die „Lauschtour-App“ vom ökologischen Bildungszentrum München.
– Virtual Reality Brillen simulieren die visuelle Wahrnehmung von Tierarten (zum Beispiel das Projekt „In the Eyes of the Animal“ von der englischen Künstlergruppe „Marshmallow Laser Feast“ von 2015, siehe http://intheeyesoftheanimal.com/#behind-the-scenes).